Das Städtchen Königsberg gehörte als Enklave früher zum Herzogtum Sachsen-Coburg und kam erst 1920 zum Freistaat Bayern. Dementsprechend sind seine Traditionen auf seine Coburger Zeit gerichtet.
Die Bürgerwehr wurde im Jahr 1848 aufgestellt und hat sich durch alle folgende Zeiten als gemeindliche Einrichtung in ihrer Form erhalten. Es gibt einen Stamm, "Kommando" genannt, das Fahnenträger, Fahnenbegleiter, Sappeure, Fouriere und Tamboure nebst den Offizierschargen stellt.
Dieser Stamm erweitert sich jährlich zum Pfingstdienstag durch die männliche Bevölkerung zum Bataillon zu drei oder vier Kompanien. Dieser jährliche Auftritt ist mit Totenehrung, Festschießen und Volksfest traditionsgemäß verbunden. Die Bürgerwehr zeigt dabei ihr Können, indem sie in Breitfront auf dem Festplatz ihren Parademarsch leistet.
Erst in Kompaniefronten, dann als ganzen Bataillon. Dieser schneidige Paradeschritt geht auch auf eine Tradition zurück. Er wurde damals 1848 geübt und als Dank für die Frauen vorgeführt, die für die Bürgerwehr die Fahne genäht und gestickt hatten.
Bevor an Pfingsten die offizielle Parade stattfindet, absolviert die Königsberger Bürgerwehr alljährlich am Vatertag einen Probeauszug zur Vorbereitung auf das Pfingst-Event. Da sich die Königsberger Musikkapelle - ebenfalls in traditioneller Bürgerwehrkleidung - vor einigen Jahren mangels geeignetem Dirigenten aufgelöst hat, übernimmt diesen Part beim Probeauszug seither die Musikkapelle Buch in ihrer original fränkischen Tracht.
Im Anschluss an die Parade auf dem Bleichdamm marschiert die Bürgerwehr zusammen mit ihren Tambouren und der Musikkapelle Buch in einem großen Festzug zum Königsberger Marktplatz, wo die Bucher Musikanten dann noch bis in den Abend für die musikalische Unterhaltung der Festgäste sorgen.